„Strategie und Charakter: Das macht eine gute Führungskraft aus“, Sergey Balashov
Ehrlich, selbstsicher und zielorientiert: eine Führungskraft mit Vision. Sergey bringt neue Ideen auf den Tisch und plant die Zukunft des Unternehmens.
Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Übersetzungsbranche und mehr als 10 Jahren als Führungskraft weiß Sergey, wie man Aufgaben erledigt und das eigene Team zur Hochleistung führt.
„Der Job einer Führungskraft ist kein einfacher und es gibt viele Herausforderungen zu überwinden. Mein Fokus liegt darauf, unsere Ziele zum gesetzten Termin zu erreichen. Zeitgleich bin ich für die Leistung, Motivation und berufliche Weiterentwicklung meiner Teammitglieder verantwortlich. Dies zu erreichen ist ein unglaublich gutes und belohnendes Gefühl.“
Wir freuen uns darüber, dass wir Sergey einige Fragen stellen durften. Mit seinem offenen Charakter teilte er sogar eine wahre Geschichte aus seinem Leben mit uns, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Welches Erfolgserlebnis hat Ihre Karriere geprägt?
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir unsere Karriere schon weit vor dem ersten Bewerbungsgespräch als stolze Absolventen einschlagen. Die Frage lässt mich deshalb an meine frühen Schuljahre zurückdenken, als ich das Pech hatte, von einem Englischlehrer unterrichtet zu werden, der uns eigentlich nur beibrachte, Englisch zu hassen. Ab einem gewissen Punkt dachte ich, dass Sprachen einfach nicht meine Stärke sind.
Der Lehrer unterrichtete uns zwar nur kurz, aber mein Wille zu Lernen war verschwunden und wie Sie bestimmt wissen, kommt man ohne ein Ziel vor Augen nicht weit. Selbst durch eine neue und viel bessere Englischlehrerin konnte ich mich nicht dazu bringen, dem Fach noch eine Chance zu geben. Bis ich dann eines Tages bei einem Treffen mit einem Briten dabei sein durfte. Ich war begeistert, wie gut meine Schulkameraden sich mit dem Mann aus Großbritannien unterhalten konnten und plötzlich erkannte ich, dass die englische Sprache ein nützliches Mittel zum Zweck ist. Ich war wirklich sehr beeindruckt. Am nächsten Tag ging ich auf meine Englischlehrerin zu und fragte sie nach zusätzlichen Unterrichtsstunden, die sie mir freundlicherweise auch gewährte. Das war der Beginn einer langen und anstrengenden Zeit. Englisch zu lernen war schwierig aber nach einer Weile konnte ich zumindest einfache Texte lesen und verstehen. Und das war der Moment, in dem ich lernte, was es heißt, Erfolg zu haben. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich alles erreichen kann, was ich mir in den Kopf setze. Ein Ziel setzen, darauf hinarbeiten und es erreichen. Diese Philosophie verfolge ich auch heute noch.
Was sind die schönsten und nicht so schönen Momente für Sie als Führungskraft?
Als Führungskraft habe ich die Verantwortung für mein Team. Das Schönste für mich ist zu sehen, wie meine Teammitglieder wachsen und Großes erreichen. Das Schlimmste für mich ist, mit anzusehen, wenn eines meiner Teammitglieder mit den Anforderungen und Erwartungen der Kunden überfordert ist. Zum Glück habe ich bisher aber überwiegend positive Erfahrungen gemacht und es gab nur wenige negative Situationen, in denen ich dann schwierige Entscheidungen treffen musste.
Welche Herausforderung war bisher die größte, die Sie in Ihrer Karriere überwinden mussten?
Als Projektmanager erhielt ich ein Projekt mit etwa 1 Mio. Wörtern, das innerhalb von zwei Monaten abgewickelt werden sollte. Damals war ich noch sehr jung und unser Team hatte nur begrenzte Möglichkeiten. Mein erster Gedanke war: Das schaffen wir nie. Aber wie heißt es so schön: Man weiß nicht, was man alles kann, bis man es probiert hat. Wir setzten uns ein Ziel, arbeiteten darauf hin und erreichten es. Das Gute an dieser Art des Lernens ist, dass Sie dadurch selbstbewusster werden.
Wenn Sie neue Mitarbeiter einstellen, worauf achten Sie am meisten?
Dabei gibt es nicht nur einen Punkt zu beachten. Ähnlich wie beim Backen eines Kuchens werden auch hier verschiedene „Grundzutaten“ benötigt. Professionalität ist mir besonders wichtig. Zudem suche ich nach qualifizierten Mitarbeitern, die Bereitschaft zeigen und ein persönliches Interesse daran haben, sich weiterzubilden. In einer Zeit, in der sich alles ständig weiterentwickelt, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Kompetenzen verlieren oder weiter aufbauen. Zu guter Letzt sollten neue Mitarbeiter natürlich freundlich sein und gut ins Team passen.
Wird die maschinelle Übersetzung die Übersetzung durch Linguisten bald vollständig ersetzen?
Die Erwartungen sind natürlich hoch, vor allem in Anbetracht der neusten Entwicklungen im Bereich neuronale maschinelle Übersetzung. Nach zahlreichen Tests können wir jedoch sagen, dass die maschinelle Übersetzung menschliche Übersetzer noch lange nicht vollständig ersetzen kann. Der Umfang der nötigen Nacharbeit spricht dabei für sich. Ganz zu Schweigen von den Risiken, die die maschinelle Übersetzung zum Beispiel im Bereich Medizin mit sich bringt. Aber warten wir mal ab, wo die Entwicklung hin geht.
Gab es in den letzten 10 Jahren eine große Herausforderung, die die Übersetzungsbranche überwinden musste?
Die Übersetzungsbranche hat in den letzten Jahren stark an Fahrt aufgenommen. Dann kam die Pandemie und damit auch der zunehmende Bedarf an medizinischen Übersetzungen. Das heißt: Eine hohe Nachfrage, kurze Lieferzeiten und natürlich ein hoher Qualitätsanspruch. Also nichts Neues für uns 🙂
Aber Spaß beiseite. Ich glaube, dass die Technologie für uns die größte Herausforderung darstellt. Jeden Tag kommen neue Technologien und Lösungen auf den Markt. Der Gedanke, dass die Rolle des Menschen in der Übersetzungsbranche immer irrelevanter oder bald sogar komplett verzichtbar wird, ist gar nicht mehr so abwegig. Meiner Meinung nach besteht unsere größte und wichtigste Aufgabe darin, das Gleichgewicht zwischen Mensch und Technologie zu finden. Diejenigen, die es schaffen, das zu erreichen, werden erfolgreich sein.
Was sind Ihre Ziele für das nächste Jahr?
Mein Team noch stärker zu machen. Mein Ziel ist es, auch die Aufgaben, die kompliziert oder sogar unmöglich erscheinen, schnell und einfach abwickeln zu können.
Das beste Buch, dass Sie dieses Jahr gelesen haben?
Es fällt mir schwer, mich auf ein Buch festzulegen. Es gibt so viele gute Bücher aus verschiedenen Genres, von der Fachliteratur über Fiktion bis hin zur Wissenschaft und Science Fiction.
Deshalb möchte ich hier lieber das Buch nennen, das mich wirklich beeindruckt hat: „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman. Ein sehr gutes Buch, dass die Strategie „ein Ziel setzen, darauf hinarbeiten und es erreichen“ unterstützt.