Keine Nachrichten sind gute Nachrichten. Oder?
Von David Brett
Wenn es um die Übersetzungsqualität geht, sind „keine Nachrichten gute Nachrichten“. Dieses Argument habe ich während Kundenmeetings schon häufig von den wichtigsten Stakeholdern gehört. Man könnte auch sagen: Wenn es seitens Kunde bisher keine Beschwerden gab, dann ist der Kunde wohl zufrieden. Wunderbar, dann passt also alles. Job erledigt.
Warum würden wir dann einen weiteren Schritt in diesem Prozess einführen, der potentielle Mängel aufdecken könnte, von denen der Kunde bisher noch gar nichts wusste? Natürlich sei es Ihnen verziehen, wenn Sie das nicht tun, aber was ist, wenn Sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, Ihren Kunden dabei zu helfen, bessere Entscheidungen zu treffen? Selbst wenn es bisher keine Beschwerde gab oder es kein bestimmtes Problem gibt, das gelöst werden müsste, gibt es dennoch Strategien zur kontinuierlichen Optimierung, die Sie einführen können.
Langfristige strategische Visionen führen zu starken und beständigen Partnerschaften. Das bedeutet auch, dass die Wogen mit den Kunden im seltenen Fall eines Qualitätsproblems leichter wieder geglättet werden können. Ihre Kunden sind beruhigt, wenn sie wissen, dass Sie alles dafür tun, um eine hohe Qualität zu gewährleisten und zu dokumentieren, statt sich einfach nur darauf verlassen, dass schon alles passen wird. Es ist viel besser, proaktiv an einer starken Partnerschaft zu arbeiten, indem Sie offen und ehrlich zu Ihren Kunden sind und beide Parteien sich bewusst dazu entscheiden, den extra Schritt zu gehen, um eine kontinuierliche Optimierung und hochqualitative Ergebnisse zu erreichen.
Das Einführen einer zusätzlichen linguistischen Qualitätssicherung (LQA) vor der Lieferung, wenn es die Deadline ermöglicht, oder auch nach der Lieferung, ist unglaublich wertvoll. Ein gut strukturierter LQA-Prozess bietet den Kunden eine objektive, konsistente und auf Kennzahlen gestützte Herangehensweise zur Evaluierung der Übersetzungsqualität. Der Prozess sollte die Übersetzungen nach den folgenden drei Kriterien bewerten:
Analytik: Evaluierung der Fehler im übersetzten Text (falsche Übersetzungen, Auslassungen, nicht-übersetzte Inhalte, Grammatikfehler, Inkonsistenzen, Interpunktions-, Rechtschreib- oder Terminologiefehler, etc.). Die Evaluierung basiert auf der Gewichtung der jeweiligen Fehler und auf der gesamten Wortanzahl des geprüften Textausschnitts.
Angemessenheit: Hierbei wird geprüft, wie gut die Übersetzung in der Zielsprache die Grundaussage des Originaltextes wiedergibt.
Lesefluss: Evaluierung der Lesbarkeit der Übersetzung: Liest sich der Text so, als wäre es ein Originaltext? Oder liest sich der Text wie eine wörtliche Übersetzung?
Die dadurch gewonnenen Ergebnisse zur Qualität/Tauglichkeit werden miteinander kombiniert, um eine gewichtete Kennzahl zur allgemeinen Qualität zu erhalten, die mit den Mindestanforderungen verglichen wird und bestimmt, ob die Prüfung bestanden wurde oder nicht. Die LQA-Ergebnisse werden erfasst und über die Zeit dokumentiert, um die stetige Verbesserung zu verdeutlichen. In der heutigen Zeit eine unverzichtbare Strategie für clevere Übersetzungskunden. Dadurch können konkrete Rentabilitätskennzahlen zu Zeit und Kosten, die in Übersetzungen investiert wurden, veranschaulicht werden.
Diese Durchschnittswerte können Teil der wichtigsten Leistungsindikatoren zwischen Kunde und Sprachdienstleister sein und geben dem Dienstleister die Möglichkeit, eine konsistente Qualität über einen längeren Zeitraum hinweg nachzuweisen. Dadurch können sich Sprachdienstleister vor potenziellen Kurzschlussreaktionen seitens der Kunden schützen. Zum Beispiel, wenn diese drohen, die Zusammenarbeit aufgrund eines vermeintlich einmaligen Problems, das aber bedeutend genug ist, um es anzusprechen, zu beenden. Daher unterstützen wir unsere Kunden und helfen ihnen dabei, schlaue Entscheidungen zu treffen. Und so eine Nachricht hört man doch gerne.
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